Kreis Soest. Den Rest dieser und die komplette nächste Saison wird Gzim Alijaj kein Fußball spielen dürfen. Für 15 Monate zog ihn die Bezirksspruchkammer aus dem Verkehr (der Anzeiger berichtete aktuell). Eine Strafe, die auch in dieser Härte zu erwarten war. Zur Erinnerung: Alijaj hatte im Meisterschaftsspiel gegen die SG Sendenhorst nach Erhalt der Roten Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung den Unparteiischen noch tätlich angegriffen. Für seine verbalen und insbesondere für seine handgreiflichen Entgleisungen wurde er rigoros von der Kammer verurteilt.

Er selbst war bei der Verhandlung zugegen, entschuldigte sich ausdrücklich für sein Fehlverhalten. Er und der Verein hatten gehofft, dass ihm mildernde Umstände zugestanden werden könnten. Immerhin war er in der Szene zuvor mit einem Abwehrspieler der Sendenhorster zusammengerasselt und hatte sich eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde unter dem Auge zugezogen. "Wir sind beim SV Türkgücü Werl grundsätzlich gegen jede Form von Gewalt und wollen dies auch nicht schönreden", meinte der ehemalige Vorsitzende, Ismail Öztürk, der als Vereinsvertreter bei der Sitzung war. "Aber wir hatten beantragt, die Sperre vielleicht auch Bewährung auszusprechen, da dieser Sonderfall mit der Kopfverletzung vorlag. Wir wissen ja, dass Gzim so etwas noch nie gemacht hat und kein Typ dafür ist. Aber die Kammer hat dies nicht als Sonderfall behandelt", musste Öztürk das Urteil hinnehmen. "Nun besteht die Gefahr, dass der Spieler sein Hobby ganz aufgibt", meinte Öztürk weiter.

Dass der Verein durch die Verfahrenskosten weitere Strafgelder auf den großen Deckel aufgebrummt bekommt, war eine pikante Nebenerscheinung.

Quelle: Soester-Anzeiger